Montag, 21. Juli 2014

Georg Lukács, Die Theorie des Romans: Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die Formen der großen Epik



Georg Lukács, Die Theorie des Romans: Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die Formen der großen Epik

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Georg Lukács schrieb »Die Theorie des Romans« 1914/15 – zur gleichen Zeit, als Rosa Luxemburg ihre Spartakusbriefe, Lenin in Zürich sein Imperialismusbuch, Spengler den »Untergang des Abendlandes«, Ernst Bloch seinen »Geist der Utopie« verfasste. Es ist das letzte große Werk, das Lukács vor seiner Wendung zum Marxismus schuf. Als es 1920 in Berlin erschien, war sein Verfasser schon aus Ungarn geflüchtet, waren die Tage der Regierung Béla Kun – der er als Kultusminister angehörte – bereits gezählt. Dieses schmale Buch, das aus dem Fragment gebliebenen grandiosen Versuch einer Dostojewski-Monographie entstanden ist, hat den Ruhm seines Autors begründet. Es ist »ein Werk des Übergangs, seinem Gegenstand gemäß noch dem bürgerlichen Ästhetizismus der Heidelberger Jahre verhaftet, doch in seiner Thetik schon härter, schroffer und das Ziel des künftigen methodischen Wegs scharf ins Visier nehmend. Hier findet sich der Ansatz zu einer großangelegten, spekulativ weitergeführten Überlegung, der wenig Gleichwertiges an die Seite gestellt werden kann.« (Horst Althaus). Max Weber, Thomas Mann, Robert Musil, Ernst Bloch, Benedetto Croce, Walter Benjamin, Th. W. Adorno, Paul Honigsheim, später Lucien Goldmann, Peter Bürger u.a. zeigten sich nachhaltig beeindruckt.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Slavoj Zizek, Das fragile Absolute. Warum es sich lohnt, das christliche Erbe zu verteidigen


Slavoj Zizek, Das fragile Absolute. Warum es sich lohnt, das christliche Erbe zu verteidigen

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Aus dem Englischen von Nikolaus G. Schneider. Durch den weltweiten Sieg des Kapitalismus und die Globalisierung in seinem Gefolge ist der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit wieder virulent geworden. Sogenannte multikulturelle Phänomene wie die Befreiung nationaler Minderheiten oder die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen verkleistern diesen Widerspruch nur und gestatten es der Politik, sich auf Nebenfelder zurückzuziehen. Gefordert ist stattdessen eine wirklich notwendende Politik, und zwar weltweit. Diese Politik braucht eine ethische Verankerung, für die Slavoj Zizek Vorschläge unterbreitet. Stets geht es ihm darum, die gegenwärtig aufkeimenden antiaufklärerischen und entpolitisierten Formen von Spiritualität zu bekämpfen und nach den Prinzipien einer ethisch fundierten Politik zu suchen.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Robert Kurz, Schwarzbuch Kapitalismus: Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft


Robert Kurz, Schwarzbuch Kapitalismus: Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft

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Die Verheißungen der globalen Marktwirtschaft haben sich seit 1989 als Illusion erwiesen. Wer angesichts dieser unerwarteten Krise des Kapitalismus auf die Selbstheilungskräfte des Marktes vertraut, hängt einem Irrglauben an. Für den Philosophen und Schriftsteller Robert Kurz ist der Kapitalismus ein Auslaufmodell, das unaufhaltsam auf seinen Untergang zusteuert, unfähig Alternativen zu entwickeln, die den Weg aus der Krise weisen könnten.
"Marktwirtschaft macht arm" postuliert Kurz in seinem Schwarzbuch Kapitalismus und weist im folgenden en detail nach, daß es der großen Mehrzahl der Menschheit unter der neuen Marktordnung "in nahezu jeder Hinsicht schlechter gegangen ist als im 14. und 15. Jahrhundert". Zwar gibt es auch Gewinner, wir selbst gehören zweifellos dazu, aber in der Gesamtbilanz überwiegt doch eindeutig die Verliererseite.

Um aus der von ihm diagnostizierten Ausweglosigkeit des kapitalistischen Systems ausbrechen zu können, fordert Kurz eine Rehabilitierung der Geschichte. Die folgende präzise Analyse der drei großen industriellen Revolutionen legt den Grundstock für seine eigentliches Anliegen: ein leidenschaftliches Plädoyer für eine neue radikale Kapitalismuskritik.

Robert Kurz geht es nicht um eine Reform des Kapitalismus, sondern um dessen Abschaffung. "Staat und Markt" sind nicht alternativlos, doch liegt die Alternative nicht im "vorsintflutlichen Staatssozialismus", der ohnehin "nur eine gröbere, eher mickrige und auf halbem Weg steckengebliebene Billigversion des Westens" war. Die wirkliche Alternative liegt in der Selbstverwaltung der Gesellschaft durch ein umfassendes Rätesystem.

Mit seinem Schwarzbuch Kapitalismus hat Robert Kurz einen zentralen Beitrag zur aktuellen Debatte um die Zukunft unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung vorgelegt. Das Buch macht Hoffnung, daß mit dem Zeitalter der entfesselten Märkte nicht auch das Ende der Geschichte gekommen ist. --Stephan Fingerle

Mittwoch, 18. September 2013

Giorgio Agamben, Idee der Prosa


Giorgio Agamben, Idee der Prosa

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Ein schönes Gesicht ist vielleicht der einzige Ort, wo wahrhaft Stille ist. Währ der Charakter durch ungesagte Worte und unverwirklicht gebliebene Absichten in das Gesicht Spuren eingräbt, währ ein Tier immer so blickt, als wolle ihm eben ein Wort entfahren, öffnet die menschliche Schönheit das Antlitz dem Schweigen. Aber das Schweigen, das hier statthat, ist nicht nur Aussetzung der Rede, sondern Schweigen des Wortes selbst, Sichtbarwerden des Wortes: Idee der Sprache. Darum ist das Schweigen des Gesichts wahrhaft die Heimat des Menschen."
An Walter Benjamins Denkbilder erinnern die in diesem Band versammelten kurzen, bei aller reflexiven Dichte "erzählerischen" Prosastücke des italienischen Philosophen Giorgio Agamben (Homo sacer, deutsch 2002): dreißig Betrachtungen - "Idee der Musik", "Idee des Friedens", "Idee des Rätsels" -, in denen es um das Aufspüren einer Grenze geht. Denn Wahrheit, schreibt Agamben in "Idee des Rätsels", wird angemessen nur dort erfaßt, wo "die Vorstellung einen Augenblick vor der Wahrheit einhält. Darum ist nur die Vorstellung wahr, die zugleich den Abstand vorstellt - aber was heißt einen Abstand vorstellen? -, der sie von der Wahrheit trennt.

Donnerstag, 22. August 2013

Antonio Negri, Michael Hardt, Die Arbeit des Dionysos. Materialistische Staatskritik in der Postmoderne


Antonio Negri, Michael Hardt, Die Arbeit des Dionysos. Materialistische Staatskritik in der Postmoderne

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In den Grundrissen schrieb Marx: »Die Arbeit ist das lebendige, gestaltende Feuer; die Vergänglichkeit der Dinge, ihre Zeitlichkeit, als ihre Formung durch die lebendige Zeit.« (MEW 42: 278) Unsere Untersuchung zielt darauf, die Voraussetzungen und Dimensionen einer Praxis schöpferischer Freude zu entdecken – und Freude bedeutet hier die zunehmende Macht eines sich entwickelnden gesellschaftlichen Subjekts. Die lebendige Arbeit dieses Subjekts ist zugleich Freude, die Affirmation der eigenen Macht. In diesem Sinn ist die Affirmation der Arbeit die Affirmation des Lebendigen selbst. Uns bleibt dabei keineswegs verborgen, daß Arbeit, wie wir sie gegenwärtig in der Gesellschaft vorfinden, tagein und tagaus, kaum etwas mit Freude zu tun hat, sondern eher Stumpfsinn und Langeweile für die einen, Leid und Elend für andere bedeutet. Die endlose Wiederholung des Immergleichen kapitalistischer Arbeit zeigt sich als Gefängnis, das unsere Fähigkeiten einkerkert, das uns die Zeit stiehlt, und die Zeit, die es uns läßt, unsere Freizeit, scheint nur noch dazu da, unsere Passivität und unsere Untätigkeit aufzunehmen. Doch Arbeit, wie wir sie meinen, muß auf einer anderen Ebene begriffen werden, in einer anderen Zeitlichkeit. Die lebendige Arbeit (re-)produziert das Leben und die Gesellschaft in einer Zeit, die eine vom Arbeitstag auferlegte Einteilung durchkreuzt, die zugleich innerhalb und außerhalb der Gefängniszellen des kapitalistischen Arbeitstags und seines Lohnverhältnisses liegt, zugleich im Reich der Arbeit und der Nicht-Arbeit. Einer Aussaat unter dem Schnee vergleichbar, ist das lebendige Vermögen immer schon in den dynamischen Netzwerken sozialer Kooperation aktiv, in der Produktion und Reproduktion der Gesellschaft, die innerhalb und außerhalb der Zeitlichkeit verläuft, die das Kapital auferlegt. Dionysos ist der Gott der lebendigen Arbeit, schöpferische Kraft in ihrer eigenen Zeit. Im Verlauf unserer Untersuchung werden wir unser Augenmerk darauf richten, was an Praxis sich entwickelt und an Theorie wirkt, wenn es dem Kapital gelingt, die wilden Energien der lebendigen Arbeit zu bändigen und zu zäumen, um sie im Arbeitsprozeß einzuspannen. Doch zielen unsere Analysen der praktischen und theoretischen Verzweigungen in den Staatsapparaten, die der Kontrolle und Ausbeutung dienen, nicht auf Ehrfurcht vor diesem ungeheuren Aufmarsch, sondern versuchen im Gegenteil die Kräfte zu erkennen, die jene Ordnung unterwandern und ihr eine radikale Alternative entgegenstellen. Unter dem zugleich fester und feiner werdenden Joch der gegenwärtigen kapitalistischen Verhältnisse gewinnt die lebendige Arbeit noch an Stärke und zeigt, daß sie schließlich unbezähmbar ist. Hiervon spricht das Kommunistische Manifest: »Die bürgerlichen Produktions- und Verkehrsverhältnisse, die bürgerlichen Eigentumsverhältnisse, die moderne bürgerliche Gesellschaft, die so gewaltige Produktions- und Verkehrsmittel hervorgezaubert hat, gleicht dem Hexenmeister, der die unterirdischen Gewalten nicht mehr zu beherrschen vermag, die er heraufbeschwor.« (MEW 4: 467) Unsere Arbeit ist diesen schöpferischen, dionysischen Gewalten der Unterwelt gewidmet.

Dienstag, 13. August 2013

Herbert Marcuse, Kultur und Gesellschaft 1


Herbert Marcuse, Kultur und Gesellschaft 1

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Vier der berühmtesten Aufsätze von Herbert Marcuse aus den Jahren 1934 bis 1938 sind in diesem Band versammelt: Der Kamp gegen den Liberalismus in der totalitären Staatsauffassung; Über den affirmativen Charakter der Kultur; Philosophie und kritische Theorie; Zur Kritik des Hedonismus.

Sonntag, 28. Juli 2013

Slavoj Zizek, Die Revolution steht bevor: Dreizehn Versuche über Lenin


Slavoj Zizek, Die Revolution steht bevor: Dreizehn Versuche über Lenin

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Lenin – heute? Die erste quasiautomatische Antwort auf diesen Vorschlag wird ein Lachen sein: Das meinst Du unmöglich ernst! Eine Rückkehr zu Marx, das könnten wir gerade noch verstehen; die ökonomische und technologische Globalisierung scheint Marx’ Analysen der kapitalistischen Dynamik in der Tat zu bestätigen, und auch der Beschreibung des ›Fetischcharakters der Ware‹ können wir noch etwas abgewinnen. Aber Lenin?!« So formulierte Slavoj Žižek in seinem programmatischen Zeit-Artikel »Von Lenin lernen« erste zu erwartende Reaktionen auf seine Beschäftigung mit Lenin. Hierbei handelt es sich aber um den Versuch, eine kritische Perspektive auf die gegenwärtige politische Situation zu gewinnen. »Die Frage lautet also nicht: ›Was hat Lenin gemeint, und was hat er uns heute zu sagen?‹ Sie lautet genau andersherum: Wie erscheint uns die gegenwärtige Gesellschaft aus einer leninistischen Perspektive?